Der Schatten ist ein unsichtbarer, unbewusster Anteil eines Menschen. Er besteht aus Inhalten, die wir aus unterschiedlichen Gründen nicht als zu uns gehörig annehmen wollen und ablehnen. Der eigene Schatten kann sich als Figur in Träumen zeigen oder auf andere Objekte in der Umwelt projiziert werden. Im Alltag kann er sich in unbeliebten Reaktionen, derer wir uns schämen und die wir normalerweise unterdrücken, z. B. Weinen, Wutausbruch u. a., zeigen. Den Schatten, das Dunkle zu integrieren ist ein Prozess, der auf Widerstand stößt, möchten wir doch nicht anerkennen, auch wenig gewünschte Anteile zu haben. Die Annahme des Schattens ist jedoch ein höchst wertvoller Vorgang, der nötig ist, da sich allzu verdichtete und verleugnete Schattenanteile in Form von Neurosen gegen das Individuum zu richten vermögen. Die Bewusstwerdung des Schattens ist eine Aufgabe der ersten Lebenshälfte.