Der Individuationsprozess, der mit der Anpassung an die Umwelt und der Integration des Schattens beginnt, setzt sich mit der Auseinandersetzung des gegengeschlechtlichen Seelenanteiles fort. Beim Mann ist dies die Anima, bei der Frau der Animus. Anima und Animus stehen in Bezug zur Persona. Steht das Ich durch die Persona mit der Außenwelt in Beziehung, so steht das Ich durch Animus bzw. Anima mit der Innenwelt in Beziehung. Der eigene gegengeschlechtliche Seelenanteil kann am anderen Geschlecht erlebt werden, indem man eine Partnerin oder einen Partner wählt, an der/dem man den Charakter des inneren gegengeschlechtlichen Anteiles erlebt. Ist die Anima beim Mann und der Animus bei der Frau bewusst geworden, ist das Individuum nicht mehr seinen Launen und Emotionen ausgeliefert, womit eine Erweiterung der Persönlichkeit stattgefunden hat.